Sonnenuntergang in der Beimssiedlung

Die Beimssiedlung liegt im südlichen Teil von Stadtfeld West, westlich der Magdeburger Innenstadt. Sie wird im Süden von der Hohendodelebener Straße, im Osten von der Beimsstraße, im Norden von der Großen Diesdorfer Straße und im Westen von der Seehäuser Straße begrenzt. Im Südosten liegt die Enckekaserne, westlich der Siedlung befindet sich der Westfriedhof. Ein Bestandteil der Siedlung ist das Kinderhaus Flechtinger Straße, das auch als Einzeldenkmal geführt wird.

Die Beimssiedlung entstand zwischen 1924 und 1932. Sie wurde gemäß dem Generalsiedlungsplan von Bruno Taut für die Stadt Magdeburg geplant und vom Stadterweiterungsamt unter der Leitung von Johannes Göderitz umgesetzt. Ziel war es, gesunde Wohnungen zu günstigen Preisen für breite Teile der Bevölkerung bereitzustellen. Obwohl ursprünglich eine weitreichendere Entwicklung geplant war, wurde letztendlich nur etwa ein Drittel des Vorhabens realisiert, was sich in der Fertigstellung von rund 2000 Wohnungen statt der geplanten 5000 niederschlug.

Die Siedlung, die zunächst als “Siedlung an der Großen Diesdorfer Straße” bekannt war, erhielt 1931 den Namen “Hermann-Beims-Siedlung” zu Ehren des damaligen Magdeburger Oberbürgermeisters. Die Architekten Konrad Rühl, Gerhard Gauger, Adolf Otto und Willy Zabel waren maßgeblich an der Gestaltung beteiligt. Die Wohngebäude wurden entlang von Straßen in einem Rastersystem angeordnet, mit Vorgärten vor den Häusern und Rückseiten, die entweder auf Grünanlagen oder große Wohnhöfe ausgerichtet sind.

Im Zentrum der Beimssiedlung befindet sich eine Grünfläche, dominiert von einer Pappelallee, die in Richtung der Türme des Magdeburger Doms verläuft. Ladengeschäfte wurden zentral platziert, und Straßenkreuzungen wurden durch die Staffelung der Gebäude betont.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Siedlung in “Encke-Siedlung” umbenannt, nach Kriegsende wieder in “Hermann-Beims-Siedlung” rückbenannt. Die Bauten wurden während des Zweiten Weltkriegs nur leicht beschädigt und weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut.

Die Siedlung wurde 1980 unter Denkmalschutz gestellt.